Hohenems weist unter den Vorarlberger Gemeinden zwei Besonderheiten auf: Es stand sieben Jahrhunderte unter adeliger Herrschaft und über 300 Jahre gab es eine rührige europaweit ausstrahlende jüdische Gemeinde mit zeitweise eigenem Bürgermeister und eigener Gemeindevertretung. Diese vielfältige Geschichte unserer Stadt, die natürlich auch vom “gemeinen Mann” – also von den Bauern und Bürgern und deren Familien – geprägt war, hat ihren Niederschlag in einer schier unerschöpflichen Anzahl von Publikationen gefunden. So war es schwierig, “auf die Schnelle” das richtige Buch zu einem bestimmten Hohenems-Thema zu finden.

Preis € 36,- Erhältlich in der Buchhandlung Lesezeichen Schweizer Str. 6
Deshalb taten sich vor zehn Jahren über Anregung des Kulturkreises historisch Interessierte zusammen, um in übersichtlicher Gestaltung ein umfassendes Nachschlagewerk zu erarbeiten. Einige wenige fühlten sich ob der Komplexität der Themen überfordert und “warfen das Handtuch”. Dreizehn Unentwegte durchstöberten in aufwendigen Recherchen rund 200 Publikationen nach Stichwörtern. Darunter waren auch Periodika wie das Gemeindeblatt (seit 1884), das Pfarrblatt bzw. der Treffpunkt (seit 1952), der emser almanach (seit 2000), Jahrbücher oder die Zeitschrift “Montfort”. Ergiebig waren auch Angaben in Wikipedia oder EDV-Dateien wie die Hohenemsgenealogie oder die Kleriker-Datei oder hohenemsbezogene Artikel in Tages- und Wochenzeitungen.
Aus allen genannten Unterlagen wurden etwa 3.400 Stichwörter herausgefiltert. Sie geben zum Teil einen ersten Einblick in ein bestimmtes Thema, das durch Literaturverweise noch leicht vertieft werden kann. Jeder publizistisch bearbeitete Artikel verweist bibliografisch auf einschlägige Publikationen, die am Ende des Hohenems-Lexikons angeführt sind.
Viele Stichwörter machen uns bewusst, dass Hohenems in früherer Zeit durch die Beziehungen der gräflichen Familie und Repräsentanten der jüdischen Gemeinde Strahlkraft weit über unsere Stadt hinaus in die Habsburgermonarchie, ins übrige Europa, mitunter auch nach Übersee hatten.
Nobert Peter