Alfred Willam – Wias halt ischt
1993 leider vergriffen
Dieser Gedichtband, so wird der Leser feststellen, zeigt Alfred Willam wohl einerseits als den witzigen Beobachter, wie wir ihn kennen, andererseits vor allem aber auch als den einfühlsamen Sprachgestalter, den Mundart-Dichter. Alfred Willam, so darf man behaupten, hat das Schreiben von Versen, Gedichten eben immer schon als seine starke Herausforderung angesehen, es war sein Bedürfnis und seine Art, sich „öffentlich” bemerkbar zu machen. Und es ist seine Stärke, etwas laut werden zu lassen, ohne laut zu werden, scheinbar nur etwas auszuplaudern und dennoch es uns allen „hineinzusagen.” Dass er dabei mitunter durchaus deftig wird, liegt daran, dass er dem Volk – man kann dies nur in der Mundart sagen -”ufs Mul luagat.”
Manchmal ahnt man, dass Alfred Willam damit sehr wohl auch in die Tiefe der “Volksseele” blickt – und sie hat durchaus auch ihre dunklen Seiten -, aber er lässt sie nie hochkommen, sondern stellt sich in kritische Distanz dazu. Eine Distanz, die uns bei den ernsten Gedichten auch wirklich berührt.
Was aber Alfred Willam vor allem anderen auszeichnet, ist sein Humor, der nur schwer zu beschreiben ist. vielleicht deshalb so schwer zu beschreiben, weil er so zwiespältig, ambivalent, oft geradezu widersprüchlich, irgendwie (noch einmal: Entschuldigung!) “hinterfotzig” ist. Nicht von ungefähr, sind doch seine Väter “humoris causa” Eugen Roth und Heinz Erhardt. Schon allein der Titel “Wias halt ischt”, zeigt uns seine Doppelbödigkeit. Ist dieser Satz eine reine Feststellung oder ein Stoßseufzer, drückt das “halt” einfach Resignation aus oder das tief begründete Urteil eines Menschenkenners?
Man möchte fast meinen, das kann man nur erahnen und zwar nur einer, der bis ganz tief hinein die Emser Mentalität kennt.